CSRD-Reporting ab 2025
Eine schrittweise Anleitung für KMUs zur Anpassung an neue EU-Normen.
#Autor: Dr. Detlev Weiler#
Ab dem Geschäftsjahr 2025 tritt eine neue Ära in der Unternehmensberichterstattung in der Europäischen Union in Kraft. Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) löst die bisherige Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Non-Financial Reporting Directive, NFRD) ab und bringt eine signifikante Erweiterung der Berichtspflichten mit sich. Ziel der CSRD ist es, die Transparenz hinsichtlich nachhaltigkeitsbezogener Informationen zu erhöhen und somit einen Beitrag zum umweltfreundlichen und sozial verantwortlichen Wirtschaften zu leisten. Während die Anforderungen zunächst für große Unternehmen gelten, werden diese später auch auf kleinere kapitalmarktorientierte Unternehmen ausgeweitet.
Eine besondere Herausforderung stellt dies für kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) dar, die sich auf die neuen Berichtsanforderungen vorbereiten müssen. Diese Anpassungen erfordern ein detailliertes Verständnis der Normen und eine strategische Planung, um die EU-Vorgaben effizient umzusetzen. In diesem Blogbeitrag führen wir Sie Schritt für Schritt durch den Prozess der Anpassung an die neuen CSRD-Normen und zeigen auf, wie die Belastungen für KMUs angemessen gestaltet werden können.
1. Verstehen der CSRD-Anforderungen
Die CSRD erweitert den Kreis der berichtspflichtigen Unternehmen und definiert detaillierter, welche Informationen zu veröffentlichen sind. Unter die Richtlinie fallen nun auch kleinere kapitalmarktorientierte Unternehmen, wodurch die Zahl der berichtspflichtigen Gesellschaften in der EU signifikant ansteigt. Die CSRD sieht vor, dass Unternehmen nicht nur über ihre finanziellen Leistungen, sondern auch über ihre Auswirkungen auf die Umwelt und die Gesellschaft berichten müssen. Diese Anforderungen umfassen die Berichterstattung über die sogenannten ESRS (European Sustainability Reporting Standards) E1-E5 (Umwelt) und S1-S5 (Soziales).
2. Anpassung an die Normen: Schritt für Schritt
a. Ermittlung des aktuellen Standes
Bevor Sie mit der Anpassung an die CSRD beginnen, ist es wichtig, eine Bestandsaufnahme durchzuführen. Ermitteln Sie, welche Nachhaltigkeitsinformationen Ihr Unternehmen bereits erfasst und berichtet. Vergleichen Sie diese Informationen mit den Anforderungen der CSRD und identifizieren Sie Lücken.
b. Schulung der Mitarbeiter
Die Umsetzung der CSRD erfordert spezifisches Wissen über Nachhaltigkeitsberichterstattung. Es ist daher empfehlenswert, Schulungen für Mitarbeiter anzubieten, die in den Berichtsprozess involviert sind. Dies umfasst nicht nur das Finanz- und Rechnungswesen, sondern auch andere Abteilungen, die relevante Daten liefern.
c. Implementierung eines Datenmanagementsystems
Um die benötigten Daten effizient zu sammeln, zu verarbeiten und zu berichten, ist ein robustes Datenmanagementsystem unerlässlich. Dieses System sollte in der Lage sein, Nachhaltigkeitsdaten zu integrieren und den Anforderungen der CSRD gerecht zu werden.
d. Entwurf und Überprüfung des Berichts
Nach der Datensammlung folgt die Erstellung des Nachhaltigkeitsberichts. Es ist ratsam, den Bericht nach den ESRS E1-E5 und S1-S5 zu gliedern, um eine klare Struktur zu gewährleisten. Lassen Sie den Entwurf von internen oder externen Experten überprüfen, um sicherzustellen, dass alle Anforderungen erfüllt sind.
e. Veröffentlichung und Kommunikation
Nach der finalen Überprüfung kann der Bericht veröffentlicht werden. Neben der offiziellen Veröffentlichung sollten Sie überlegen, wie Sie die Informationen zugänglich und verständlich für Stakeholder kommunizieren können. Interaktive Online-Formate oder Zusammenfassungen sind hierfür geeignete Mittel.
3. Gesetzgebung und Unterstützung für KMUs
Die EU ist sich der Herausforderungen bewusst, die insbesondere für KMUs mit der Einführung der CSRD verbunden sind. Deshalb sieht die Gesetzgebung vor, Hilfestellungen und Ressourcen bereitzustellen, um die Anpassung zu erleichtern. Dazu gehören Leitfäden, Schulungsprogramme und finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten. Es ist wichtig, dass KMUs diese Angebote aktiv nutzen, um die Belastungen der Umstellung zu minimieren.
Fazit
Die Anpassung an die CSRD stellt KMUs vor Herausforderungen, bietet aber auch die Chance, die eigene Nachhaltigkeitsstrategie zu überdenken und zu verbessern. Ein proaktiver Ansatz, frühzeitige Planung und die Nutzung verfügbarer Ressourcen sind Schlüssel zum erfolgreichen Management der CSRD-Berichterstattungsanforderungen. Durch die Umsetzung der CSRD tragen Unternehmen nicht nur zu einer nachhaltigeren Wirtschaft bei, sondern stärken auch ihr eigenes langfristiges Wachstum und ihre Wettbewerbsfähigkeit.
Exsperity-Leistungen
Unsere Experten von Exsperity können Sie bei den zukünftigen Herausforderungen im Zusammenhang mit der CSRD-Berichterstattung strategisch unterstützen. Wir helfen Ihnen …
- bei der Bewertung der aktuellen Lage: Wir können mit Ihnen zusammen zunächst die aktuelle Position Ihres Unternehmens im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Berichterstattung bewerten. Dazu gehört die Überprüfung der vorhandenen Nachhaltigkeitspraktiken, der Berichterstattungssysteme und der Erfüllung aktueller gesetzlicher Anforderungen.
- bei der Entwicklung einer Nachhaltigkeitsstrategie: Basierend auf der Bewertung können wir gemeinsam eine maßgeschneiderte Nachhaltigkeitsstrategie entwickeln, die die langfristigen Ziele Ihres Unternehmens berücksichtigt. Diese Strategie sollte die Kernbereiche der Nachhaltigkeit abdecken, wie Umwelt, Soziales und Governance (ESG).
- bei der Identifikation von Chancen und Risiken: Durch eine umfassende Analyse können wir potenzielle Chancen und Risiken im Zusammenhang mit der Nachhaltigkeitsberichterstattung identifizieren. Dies könnte die Erschließung neuer Märkte, die Verbesserung der Markenreputation oder die Reduzierung von Umweltrisiken umfassen.
- beim Stakeholder-Engagement: Wir unterstützen Sie dabei, relevante Stakeholder zu identifizieren und ein effektives Engagement mit ihnen aufzubauen. Dies kann dazu beitragen, das Verständnis für die Bedürfnisse und Erwartungen der Stakeholder zu verbessern und die Glaubwürdigkeit der Berichterstattung zu stärken.
Kontaktieren Sie uns gerne für ein erstes Gespräch oder einen Gedankenaustausch.
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